12. Januar 2014
Das 145-jährige Gemeindehaus muss umfassend saniert und dabei an die heutigen Vorschriften angepasst werden. Nach der sorgfältigen und detaillierten Überarbeitung des Vorhabens hat der Gemeinderat das Bauprojekt mit Kostenvoranschlag gutgeheissen.
Das von 1869 bis 1871 als Schulhaus erstellte heutige Gemeindehaus wurde letztmals 1975 umfassend saniert. Damals wurde das Innere des Hauses umgebaut, um darin die Gemeindeverwaltung unterzubringen. Die Grundstruktur des Gebäudes blieb jedoch im Grossen und Ganzen erhalten. Im Hinblick auf die Gesamtsanierung wurden seit 2001 nur noch marginale Instandhaltungsarbeiten vorgenommen. Der Sanierungsbedarf ist heute unterschiedlich gross; die haustechnischen Installationen müssen erneuert und die Vorschriften bezüglich Brandschutz, Behindertengleichstellung und Erdbebensicherheit erfüllt werden; erneuerungsbedürftige Bauelemente sind zu ersetzen.

Das erarbeitete Bauprojekt mit Kostenvoranschlag vom 16. März 2016 umfasst die werterhaltende Instandsetzung des Gemeindehauses und den Erhalt der denkmalpflegerisch wesentlichen Aspekte. Betrieblich sollen die Räume an die heutigen Anforderungen angepasst und flexibel nutzbar gemacht werden. Die vorgeschriebene Hindernisfreiheit wird erreicht und die Vorschriften bezüglich Brandschutz und Sicherheit werden eingehalten.

Zusammenfassung Baubeschrieb
BereicheBeschreibung
AllgemeinBauteile am Ende der Lebensdauer werden instandgesetzt. Mit Ausnahme der Wärmeverteilung müssen die gesamten Haustechnikinstallationen ersetzt werden. Die verschiedenen as-besthaltigen Materialien werden entfernt und fachgerecht entsorgt.
GebäudehülleFassade, Natursteingewände und übrigen Partien werden denkmalpflegerisch saniert und wo nötig erneuert. Die doppelverglasten Fenster werden komplett durch zweifach isolierverglaste ersetzt.
TragstrukturDie ursprüngliche Tragstruktur des Schulhauses wird wieder sichtbar gemacht. Der Liftschacht gewährleistet die geforderte Erdbebensicherheit. Die Statik wird bereinigt; die tragenden Stützen schaffen eine hohe Flexibilität der Raumgestaltung.
TrennstrukturDie Räume werden über leichte, nichttragende Wandelemente mit Verglasung oder Teilverglasung sowie über die Möblierung unterteilt. Die entstehenden grösseren Büroflächen lassen sich flexibler möblieren. Im 1. OG kann der Multifunktionsraum für Sitzungen und Trauungen bedarfsgerecht unterteilt werden.
BrandschutzDie Decken werden beidseitig mit Brandschutzplatten ausgebildet und der Bodenaufbau im Treppenhaus und in den Korridoren ersetzt. Das Treppenhaus wird als Brandabschnitt ausgestaltet. Brandschutzschiebetore ermöglichen eine kundenorientierte, transparente Gestaltung der Schalter.
Hindernisfreie ErschliessungVom hinteren Eingang wird das Gebäude via Lift hindernisfrei erschlossen. Das hindernisfreie WC befindet sich im EG.
HaustechnikDie Elektroinstallationen werden ab Hauseinspeisung neu erstellt. Die Ölheizung bleibt bestehen; die Wärmeverteilung und Radiatoren werden lediglich angepasst oder ergänzt. In den Toiletten, im Chronikarchiv und Post-/Kopierraum wird eine einfache Abluftanlage eingebaut. Das Archiv im Untergeschoss erhält einen Abluftventilator, um das vorgeschriebene Klima zu erreichen. Die sanitären Installationen werden komplett erneuert und die Toiletten neu gegliedert. Im EG ist 1 Dusche vorgesehen. Die Kanalisationshauptleitung wird saniert und die Versickerung des Meteorwassers neu konzipiert.
InnenausbauDie Bodenbeläge werden nutzungsbezogen ersetzt. Im Multifunktionsraum im 1. OG wird Parkettboden verlegt. Das Archiv wird mit einer Verschiebegestellanlage und das Zivilstandsamt mit feuerfesten Dokumentenschränken ausgestattet.
UmgebungDie Beläge werden in Stand gestellt, der Brunnen umplatziert und die Parkierung optimiert.
ProvisoriumWährend der Bauphase befindet sich das Gemeindehaus in der ehemaligen Truppenunterkunft beim Werkhof in Bauma.
Option UmgebungsgestaltungAn Stelle einer reinen Instandsetzung würde der Platz zur Dorfstrasse hin analog zu anderen Liegenschaften mit einer Sitzmauer abgegrenzt. Unterschiedliche Beläge würden Fussgänger- und Fahrbereiche erkennbar machen. Zwei Baumgruppen auf dem Vorplatz würden das sanierte Gemeindehaus aufwerten.

Kosten
BKPBeschreibungKosten
BKP 1Vorbereitungsarbeiten366'000
BKP 2Gebäude3'823'000
BKP 3Betriebseinrichtungen54'000
BKP 4Umgebung173'000
BKP 5Baunebenkosten487'000
BKP 9Ausstattung307'000
Erstellungskosten (inkl. 8.0% MwSt)5'210'000
Davon Anteil nicht gebundene Kosten (inkl. 8.0% MwSt)215'000
Total gebundene Kosten (inkl. 8.0% MwSt)4'995'000

In den Kosten nicht enthalten sind Finanzierungskosten, Nachbarentschädigungen und EDV-Anlagen.

In den nicht gebundenen Kosten enthalten sind die Dusche im EG, das Chronik-Archiv im 3. OG, der Post-/Kopierraum im 3. OG (nur bauliche Massnahmen) sowie das Stramin-Gewebe (zur Verhinderung bzw. Verminderung von Rissbildungen) im Treppenhaus.

Der Gemeinderat hat die gebundenen Ausgaben in der Höhe von CHF 4'995'000.00 gestützt auf Art. 28 Abs. 1 Ziff. 2 der Gemeindeordnung bewilligt.

Der Gemeinderat ist der Auffassung, dass nunmehr ein angemessenes, zukunftsgerichtetes Projekt vorliegt, welches den Wert des Gebäudes auf Jahre hinaus erhält und die Kundenbedürfnisse und Verwaltungsabläufe berücksichtigt.

Das weitere Vorgehen wird vom Rekurs in Stimmrechtssachen bestimmt. Der Rekurrent stellt das Verhältnis der gebundenen und der nicht gebundenen Ausgaben infrage. Zuständig für die Behandlung des Rekurses ist der Bezirksrat Pfäffikon. Die Bevölkerung wird nach dem Entscheid der Aufsichtsinstanz im Detail über das Projekt und dessen Umsetzung informiert.


Die bisherigen Stationen
Der Gemeinderat erarbeitet ab Herbst 2012 für die Sanierung des Gemeindehauses ein Vorprojekt. Darin werden die Kosten auf 4,5 Millionen Franken geschätzt. Dies entspricht dem bis dahin in der Gemeinde üblichen Vorgehen. Die Projektierung verursacht Kosten von gut CHF 20'000.00.
An der vorberatenden Gemeindeversammlung vom 23. September 2013 verabschieden die Stimmberechtigten den Kreditantrag des Gemeinderates gestützt auf das ausgearbeitete Vorprojekt unverändert zuhanden der Urnenabstimmung.
An der Urnenabstimmung vom 24. November 2013 wird der Kredit von CHF 4'500'000.00 zur Sanierung des Gemeindehauses mit 996 Nein- zu 744 Ja-Stimmen abgelehnt; den Zusammenschluss mit Sternenberg heissen die Stimmberechtigten dagegen gut.
Am Meinungstausch des Gemeinderates mit der Bevölkerung zur Kreditablehnung werden am 25. Januar 2014 schwergewichtig die ungenauen Kosten, fehlende Raumreserven sowie die Vorgaben der Denkmalpflege als Ablehnungsgründe genannt.
In Anbetracht des unveränderten Sanierungsbedarfs bewilligt der Gemeinderat am 16. April 2014 einen Projektierungskredit von CHF 340'000.00 und geht dabei davon aus, dass die gebundenen Ausgaben 85% und die neuen, nicht gebundenen Ausgaben 15% des gesamten Sanierungsvolumens ausmachen.
Auf die Ausschreibung der Architektur- und Baumanagementleistungen bewerben sich 23 Architekturbüros, wovon 6 zur Angebotsabgabe zugelassen werden. Am 1. Oktober 2014 vergibt der Gemeinderat den Auftrag an die schibliholenstein ag architekten sia fsai, Zürich.
Der Gemeinderat hält am 27. Mai 2015 fest, dass die gebundenen Ausgaben für die Sanierung des Gemeindehauses maximal 5 Millionen Franken betragen dürfen. Gleichzeitig beantragt er der Gemeindeversammlung vom 21. September 2015, die nicht gebundenen Ausgaben von CHF 214'000.00 sowie für die Umgebungsgestaltung CHF 310'000.00 zu bewilligen.
Im Hinblick auf die Gemeindeversammlung stellt die Baukommission der Bevölkerung am 29. August 2016 das Bauprojekt sowie die bis dato bekannten Kosten in der Höhe von 5,145 Millionen Franken vor. Erneut werden aus dem Teilnehmerkreis Zweifel an der Kostengenauigkeit geäussert.
Die definitive Fassung des Kostenvoranschlags rechnet mit gebundenen Ausgaben in der Höhe von CHF 5'216'000.00. Weil damit seine Vorgabe nicht eingehalten wird, zieht der Gemeinderat am 2. September 2015 den Antrag an die Gemeindeversammlung zurück und beauftragt die Baukommission, Vorschläge zur Kostenreduktion zu erarbeiten.
Die Baukommission überarbeitet das Projekt von Grund auf und erhöht insbesondere die Flexibilität der Raumnutzung. Zur Verifizierung der Kosten werden zusätzliche Sondagen vorgenommen. Die Baukommission beantragt dem Gemeinderat am 16. März 2016, das Bauprojekt zu genehmigen.
Das Bauprojekt mit Kostenvoranschlag wird vom Gemeinderat am 13. April 2016 gutgeheissen. Die gebundene Ausgaben liegen bei CHF 4'995'000.00 (96%); die nicht gebundenen Ausgaben belaufen sich auf CHF 215'000.00 (4%). Insgesamt ist für die umfassende Sanierung des Gemeindehaus somit mit 5,210 Millionen Franken zu rechnen; die Neugestaltung der Umgebung kostete zusätzlich CHF 310'000.00. Der Gemeinderat bewilligt die gebundenen Ausgaben.
Weil in der Zwischenzeit ein Rekurs in Stimmrechtssachen eingereicht worden ist, kann der Gemeinderat der Gemeindeversammlung noch keinen Antrag auf Bewilligung der ungebundenen Ausgaben und des Kredits für die Umgebungsgestaltung unterbreiten.

Unterlagen
Alle Unterlagen zur Sanierung des Gemeindehauses sind auf unserer Website bauma.ch aufgeschaltet (Informationen, Gemeindeversammlung und Fotoalbum).

Zugehörige Objekte

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